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Wir beraten Sie gerne in allen Fragen zum Thema Selbstgemachtes Geschirr:
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Der Gedanke, die selbst getöpferte Tasse für den morgendlichen Kaffee zu verwenden, liegt nahe. Dennoch bekommen wir oft Anfragen, da bei diesem Thema gerade im Bezug auf Glasuren Unsicherheit herrscht. Höchste Zeit also, für Aufklärung zu sorgen!
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, da die Antwort von mehreren individuellen (und von uns unkontrollierbaren) Faktoren abhängt:
Die Frage, die wir wohl am meisten gestellt bekommen ist, ob eine bestimmte Glasur auch „lebensmittelecht“ ist. Hier ist erstmal zu erwähnen, dass “lebensmittelecht” kein keramischer Begriff ist.
Generell führen wir als Firma seit September 1994 nur noch kennzeichnungsfreie Produkte – das heißt, unsere Produkte enthalten keine Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder andere giftige Stoffe. Kennzeichnungsfrei bedeutet genauer, dass unsere Glasuren keine Inhaltsstoffe enthalten, die als gesundheits- oder umweltschädlich gekennzeichnet werden müssen (bzw. dass diese Stoffe in so geringer Menge enthalten sind, dass sie nicht gekennzeichnet werden müssen).
Dies hat aber vor allem hygienische und praktische Gründe. So können bei Craqueleglasuren Essensreste in die Risse der Keramik eindringen und sich dort festsetzen. Wir haben schon oft erlebt, dass das zu einem muffigen Geruch führen kann. Diese Problematik taucht auch bei Glasuren mit rauen Oberflächen auf.
Außerdem empfehlen wir für Gebrauchskeramiken Steinzeugglasuren (Brenntemperatur 1230°C). Diese Glasuren werden durch die höheren Temperaturen dichter und härter, und somit unempfindlicher als Glasuren im Irdenbereich (Brenntemperatur 1040°C). Diese Eigenschaften sind besonders wichtig im Zusammenhang mit der alltäglichen Handhabung des Geschirrs (Temperaturwechsel, Beschädigungen oder Spülmaschinengebrauch).
Brennen Sie Ihr Essgeschirr mit Glasuren für den niedrigen (1020°C – 1100°C) Brennbereich müssen Sie beachten, dass der Ton nicht gesintert ist. So können trotz geschlossener Glasuroberfläche Rückstände von Essen (z.B. Saucen, Dressings, Milch) in die Scherbe eindringen. Auch für ein tägliches Spülen in der Spülmaschine ist eine solch niedrig gebrannte Keramik eher ungeeignet.
Sollte Ihr Geschirr aus frühsinternder Masse (zB. Vitroblanc oder Witgert 19) hergestellt sein, ist der Ton zwar dicht, jedoch ist die Glasuroberfläche wesentlich anfälliger für Kratzer und kann durch den täglichen Spülmaschinengebrauch schneller angegriffen werden.
Auch manche Verwendungszwecke können wir für Ihr selbst glasierten Werkstücke nicht unbedingt empfehlen. So sollten Sie bei selbstgetöpfertem Essgeschirr immer bei schnellen Temperaturwechseln (z.B. aus dem Kühlschrank direkt in den Ofen) oder direkten Hitzequellen (Herdplatte, Grill, etc.) vorsichtig sein.
Besondere Regeln gelten jedoch, falls Sie ihre getöpferte Gebrauchskeramik gewerblich verkaufen möchten. In Deutschland sind Sie als ProduzentIn verpflichtet, die Keramiken vor Verkauf von einem entsprechenden technischen Institut prüfen zu lassen, ob sie einwandfrei als Essgeschirr verwendet werden können.
Da wir nicht beurteilen können, wie Sie im weiteren Verlauf mit unseren Produkten arbeiten und ob sich die fertige Keramik zur Aufbewahrung von Lebensmitteln eignet, können wir zur endgültigen Beurteilung nur an ein dementsprechendes technisches Institut verweisen.
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