Tonsorten – Welcher Ton ist der Richtige?
Tipps & Tricks, Tutorials und mehr
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Ohne Ton kein Töpfern, so viel ist klar.
Aber bei all den vielen unterschiedlichen Tonsorten, kann man schonmal den Überblick verlieren.
Auf dieser Seite möchten wir Licht ins Dunkle bringen. Wir erklären Ihnen welche Aufgabe die Schamottierung hat, welche Tonfarben es gibt und wie Sie den richtigen Ton für Ihre Arbeiten finden.
Tonmassen lassen sich durch ihre Farben und Schamottierung unterteilen. Während die Unterschiede in der Farbe hauptsächlich ästhetischer Natur sind und sich lediglich auf die Brenntemperatur auswirken, macht die Schamottierung des Tons jedoch seine Eigenschaften bei der Verarbeitung aus.
Schamotte bzw. die Schamottekörnung ist gebrannter und grob zerkleinerter Ton, welcher wiederum mit einem bestimmten Anteil Rohton gemischt wird und so zur Stabilität des Rohtons beiträgt. Des Weiteren gibt es noch Spezialmassen wie etwa Gießton, Porzellan oder Spezialmassen.
Je nach chemischer Zusammensetzung, erscheint Ton in unterschiedlichen Farben. Viele Hersteller mischen allerdings zusätzliche Farbpartikel in ihre Massen, um schönere Brennfarben zu erzeugen.
In unserem Sortiment führen wir neben roten und weißen auch schwarzen, braunen, blauen und anthrazitfarbenen Ton. Deren Farben intensivieren sich mit höherer Brenntemperatur und ergeben schöne Farbergebnisse bereits nach dem Schrühbrand.
Grundsätzlich kann man zwischen fein-, mittel- oder grobschamottiertem Ton sowie unschamottiertem Ton unterscheiden.
Unschamottierter Ton wird vor allem zum Drehen auf der Töpferscheibe verwendet. Ton mit grober Schamotte würde durch die schnelle Umdrehung der Töpferscheibe die Hände verletzen. Zum Aufbauen eignet sich diese Tonsorte eher bedingt, da der Ton durch die fehlende Schamotte und der damit verminderten Stabilität reißen kann.
Feinschamottierter Ton kann für kleinere Aufbauarbeiten gut verwendet werden. Die Masse ist plastisch und eignet sich z.B. für Schälchen oder kleinere Skulpturen. Auch für Arbeiten mit der Ausschneidetechnik kann diese Tonart genutzt werden.
Mittelschamottierter Ton eignet sich für mittelgroße Aufbauarbeiten sowie kleine Arbeiten in der Plattentechnik z.B. kleine Kacheln wie Türschilder.
Für große Aufbauarbeiten wie Skulpturen und andere bildhauerische Arbeiten sollte grobschamottierter Ton verwendet werden. Auch größere Arbeiten in der Plattentechnik wie Kacheln oder Reliefs verleiht grobschamottierter Ton die notwendige Stabilität und Plastizität. Bei grobschamottiertem Ton kann man nochmal zwischen einer feinen oder groben Körnung unterscheiden.
Möchte man Keramiken für den Garten oder den Außenbereich anfertigen, sollte man einige Dinge beachten.
Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, dass der Ton dicht genug gebrannt wird. Wird dies nicht gemacht, kann der Ton Wasser aufnehmen. Sollte es dann im Winter zu Frost kommen, dehnt sich das Wasser im Ton aus und die Keramik kann platzen.
Relevant ist hierbei die Sintertemperatur der jeweiligen Tonmasse. Erreicht der Ton beim Brennen die Sintertemperatur, ist der Scherben danach dicht. Die maximale Brenntemperatur sowie die Sintertemperatur finden Sie in der Beschreibung der jeweiligen Masse in unserem Online-Shop.
Generell eignet sich schamottierter Ton mit mittlerer oder feiner Körnung für die widrigen Umstände des Außenbereichs besser, da sie eine höhere Stabilität aufweisen. Entlang einer groben Körnung kann Wasser leichter eintreten. Aber auch feinschamottierter Ton und Ton ohne Schamotte können für den Außenbereich verwendet werden, vorausgesetzt sie sind mit der entsprechenden Temperatur gebrannt.
Ähnlich wie bei Keramiken für den Außenbereich, verhält es sich auch mit Geschirr, Vasen und ähnlichen Gefäßen, die Flüssigkeiten halten sollen. Diese Werke sollten also nach dem Brennvorgang gesintert („dicht“) sein, was man am besten mit einem Steinzeugbrand schafft. Sind die Gefäße nicht dicht gebrannt, können Flüssigkeiten wie Getränke oder Suppen in die Keramik eindringen und sich dort festsetzen.
Bei den genauen Brenntemperaturen spezifischer Massen helfen wir Ihnen bei Fragen gerne weiter! Frühsinternde Massen (z.B. Vitroblanc von Sibelco oder Nr. 19 von Witgert) haben ein wesentlich früheren Sintertemperatur (ca. 1100°C), was von Vorteil seien kann. Diese Tonmassen können bei niedrigeren Temperaturen gebrannt werden können und somit ist die Auswahl an Glasuren deutlich größer. Mit Dichtungsmittel können Sie undichte Keramiken wie Vasen o.ä. nachträglich Abdichten.
Geschirr wie Teller oder Untertassen, die keine Flüssigkeiten enthalten werden, können auch bei niedrigeren Temperaturen gebrannt werden.
Wir bieten verschiedene Spezialmassen an, die sich besonders für bestimmte Techniken eignen:
Gießmassen sind flüssiger Ton, der zum Gießen in Formen verwendet wird. So kann man in relativ schnell einheitliche Keramiken wie Geschirr oder Figuren herstellen.
Rakumassen sind besonders temperaturwechselbeständig und eignet sich deshalb für die japanische Brenntechnik, bei der durch ein schneller Wechsel aus dem heißen Ofen in eine kalte Umgebung besondere Effekte erzeugt werden können. Durch die hervorragende Stabilität beim Aufbauen eignen sich diese Massen auch für bildhauerische Arbeiten.
Effektmassen haben eine schöne vielfarbige Marmorierung und kommen am besten mit transparenter Glasur zur Geltung.
Porzellanmassen zeichnen sich durch ihren hohe Weißheitsgrad und ihre schöne Transluzenz aus.
Wir beraten Sie gerne in allen Fragen zum Thema Tonmassen:
Mo. – Fr. von 9:00 bis 17:00 Uhr
Gutenbergstr. 9
85646 Anzing
+49 8121 76 70 900
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